Welche Lösungen sehen Sie aktuell und zukünftig für Unternehmen klimaneutral zu werden und dabei wettbewerbsfähig zu bleiben?
Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit sind zwei Seiten einer Medaille. Unternehmen haben vielerlei Möglichkeiten, Klimaschutz zu betreiben und so die Unternehmensstärke zu verbessern; indem beispielsweise Nachhaltigkeit als wesentliches Kriterium in alle Entscheidungen einfließt und verstärkt Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden sowie auf erneuerbare Energien und klimaschonende Mobilität wie auch Elektromobilität gesetzt wird.
Welche Transformationspfade bieten sich hier insbesondere für KMU im Einzelhandel an?
Die Transformationspfade sollten alle zum Ziel haben, den – vor allem fossilen – Energieverbrauch und Emissionen zu senken. Es geht vor allem darum, die Energieeffizienz zu verbessern und Energiesparmaßnahmen umzusetzen, zusammen mit dem verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien, klimaschonenden Antriebstechnologien und auch Elektromobilität.
Welche politischen Rahmenbedingungen müssten geschaffen werden, um den Einzelhandel bei der Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen?
Der Klimaschutzplan sieht ja vor, dass Emissionen in allen Bereichen gesenkt werden müssen, damit die Wirtschaft vollständig dekarbonisiert wird. Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz sind ebenso wichtig wie die finanzielle Förderung von Energiesparmaßnahmen sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien und klimaschonender Mobilität. Auch eine stärker auf Umwelt- und Klimaschutz ausgerichtete Steuerreform ist dringend notwendig, um ausreichend finanzielle Anreize für mehr Klimaschutz zu geben.
Prof. Dr. Claudia Kemfert ist auch als Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance tätig. Dieses Interview erschien zuerst in unserer Broschüre "Auf dem Weg zum klimaneutralen Einzelhandel".
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