Es war ein rundum gelungener Auftakt: Eingebettet in ein informatives und spannendes Rahmenprogramm wurden die ersten Meilensteine der Klimaschutzoffensive des Handels einem breiten Publikum vorgestellt.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), eröffnete die Veranstaltung. Dabei stellte er in seiner Begrüßung die Wichtigkeit des Projekts für eine ganze Branche heraus. "Die Klimaschutzoffensive kann eine große Wirkung entwickeln, denn die Potenziale im Einzelhandel sind sehr groß: Das fängt an bei Beleuchtungssystemen an und geht weiter über Logistikketten bis hin zu Kühlmitteln mit einem großen Treibhausgasausstoß", so der Staatssekretär. "Wir brauchen noch mehr HDE-Spirit" so Flasbarth, "der mit seiner Klimaschutzoffensive etwas bewegen und erreichen will".

Die konkrete Zielsetzung der Kampagne 300.000 Tonnen CO2 einzusparen und Einzelhändler dabei zu unterstützen energieeffizienter zu wirtschaften, sei ein konkreter Beitrag für den Klimaschutz in Deutschland. Die Klimaschutzoffensive könne so direkt in die Unternehmen hineinwirken und Mitarbeiter sowie Kunden als Multiplikatoren nutzen", so der Staatssekretär.

Jochen Flasbarth im Interview über die Vorbildwirkung der HDE-Klimaschutzoffensive

 

Prominente Unterstützung für die Klimaschutzoffensive gab es von Klaus Töpfer, dem früheren Umweltminister und ehemaligen Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). "Der Handel lamentiert nicht, sondern entscheidet schnell, was er tun kann", lobte Töpfer und verwies auf die wichtige Rolle des Handels als Multiplikator. Mit seinen drei Millionen Beschäftigten könne der Handel das Thema Klimaschutz wirksam in die Bevölkerung hineintragen. 

Dass der Handel bereits 54 Prozent seiner CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 senken konnte, "ist vor allem der Pionierarbeit der großen Filialisten zu verdanken", erklärte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp in seiner Eröffnungsrede. Sie haben durch ein ständig optimiertes Energiemanagement erhebliche Einsparpotenziale gehoben und enorme Investitionen realisiert. Mit der Klimaschutzoffensive werden nun auch die kleinen und mittelständischen Handelsbetriebe darin unterstützt, energieeffizienter zu wirtschaften.

Welche Erfolge der Einzelhandel hierbei konkret vorzuweisen hat, präsentierte Lars Reimann, Leiter der HDE-Abteilung Energie- und Umweltpolitik, in seiner Keynote. Dabei stellte er dem interessierten Publikum die Ziele der Klimaschutzoffensive genauer vor: Die Informations- und Motivationskampagne will dazu beitragen, dass im Handel durch den Einsatz effizienter Technik Energiekosten nachhaltig sinken, sie will den Blick schärfen für Klimathemen, Beratungs- und Informationsangebote stärken und durch einen effizienteren Einzelhandel das Image der ganzen Branche verbessern. Dabei stellte er auch die zum Auftakt erschienene Broschüre des HDE mit dem Titel "Auf dem Weg zum klimaneutralen Handel" vor, in dem die Entwicklungslinien der Branche hin zur Klimaneutralität skizziert werden.

Wie der Handel Emissionen vermeidet und Energie spart

Dass der Handel bereits viel erreicht hat, illustrierten die insgesamt drei Vorträge. So ist ALDI SÜD bereits seit 2017 das erste klimaneutrale Unternehmen im deutschen Einzelhandel. Florian Kempf, Leiter Energiemanagement ALDI SÜD, erläuterte, wie das Unternehmen mit seinen 1.890 Filialen dies erreicht hat: durch Investitionen in Effizienzmaßnahmen und moderne Technologie, durch Produktion und Nutzung von Grünstrom sowie Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen.

Olaf Schulze, Direktor Energiemanagement METRO AG, erläuterte in seinem Vortrag die Klimaschutzstrategie der METRO sowie das Konzept des Zero Emission Stores. So will das Handelsunternehmen bis 2030 seine CO2-Emissionen um 50 Prozent gegenüber 2010 verringern. Hierzu wurde eine umfassende CO2-Minderungsstrategie aufgesetzt, die auf Energieeinsparungen, ein F-Gas-Exit-Programm und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen setzt.

Auch bei IKEA wird Klimaschutz groß geschrieben. Am Beispiel des neuen Einrichtungshauses in Kaarst erläuterte Armin Michaely, Sustainability and Innovation Manager bei IKEA Deutschland, die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens: mit einem Fokus auf nachhaltigen Produkten soll ein nachhaltigeres Leben nicht nur der Umwelt helfen, sondern auch finanzierbar sein. Die Ikea Stores, die ressourcenschonende und innovative Technologien kombinieren, ergänzen das Architekturkonzept, dass als Treffpunkt Mitarbeiter, Bürger und lokale Stakeholder zusammenbringen will.

Podiumsdiskussion – Wie kann der Klimaschutz in den Mittelpunkt der Energiewende gerückt werden?

In unserer Podiumsdiskussion diskutierten Dr. Julia Verlinden (MdB und Sprecherin Energiepolitik von Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Martin Neumann (MdB und Sprecher Energiepolitik der FDP-Fraktion), Johann Saathoff (MdB und stellvertretender Sprecher des Ausschusses Wirtschaft und Energie der SPD-Fraktion) und Jan-Oliver Heidrich (Vorsitzender des Energieausschusses beim HDE und Geschäftsführer der EHA) über eine Neustrukturierung des Fördersystems für erneuerbare Energien. Moderiert wurde die Veranstaltung von Walter Kahlenborn, dem Geschäftsführer des Think Tanks adelphi – Partner des HDE für die Klimaschutzoffensive.

Exkursionen zu energieeffizienten Supermärkten von REWE und EDEKA

Um den Gästen der Auftaktveranstaltung einen praxisnahen Einblick in einen energieeffizienten Supermarkt zu ermöglichen, fanden im Anschluss an den offiziellen Teil Exkursionen zum REWE Green-Building in Berlin-Pankow und zum EDEKA Center in Berlin-Schöneweide unternommen. Die umfassenden Erläuterungen zu den technischen Möglichkeiten in den Märkten waren ein geglückter Abschluss für die Auftaktveranstaltung der Klimaschutzoffensive.

 

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