Erstmals legen die Mitglieder im Bündnis für nachhaltige Textilien offen, wie sie konkret für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und faire Löhne im eigenen Unternehmen und bei ihren Lieferanten sorgen wollen. Das ist bislang beispiellos und ein großer Schritt, denn für viele Mitglieder bedeutet dies, dass sie erstmals auch sensible Informationen öffentlich machen.

2014 wurde die Initiative von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller gegründet – das Bündnis für nachhaltige Textilien. Die 130 Mitglieder wollen mit umfänglichen Maßnahmenplänen künftig gesundheitsschädliche Chemikalien vermeiden, existenzsichernde Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Produktion durchsetzen. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen, Verbände und die Bundesregierung müssen im kommenden Jahr über ihre Erfolge und Misserfolge bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen öffentlich Rechenschaft ablegen.

Textillieferketten werden grundlegend nachhaltiger gestaltet

Die Maßnahmenpläne sind ein wichtiger Schritt, Textillieferketten grundlegend nachhaltiger zu gestalten. Diese Breitenwirkung können einzelne Akteure kaum erreichen. Daher richten sich die Initiativen der Mitglieder an einheitlichen, vorgegebenen Zielen aus. So müssen etwa alle Mitglieder Maßnahmen ergreifen, damit Kinderarbeit eliminiert wird. Darüber hinaus haben sich viele Mitglieder auch zusätzliche individuelle Ziele gesetzt.

Die insgesamt geplanten Maßnahmen – rund 1.300 – beziehen sich unter anderem auf das Risikomanagement und den Umgang mit Beschwerden, die Vermeidung gesundheitsschädlicher Chemikalien, die nachhaltige Wassernutzung oder die Durchsetzung existenzsichernder Löhne. Dieses Vorgehen führt etwa im Bereich gefährlicher Chemikalien dazu, dass über 160 Substanzen schrittweise aus der Produktion verbannt werden. Und bei Baumwolle streben die Mitglieder gemeinsam an, bis zum Jahr 2020 mindestens 35 Prozent nachhaltige und Bio-Baumwolle einzusetzen. Eine Zielsetzung, zu der alle Mitglieder beitragen müssen, die Baumwolle verwenden.

Das Textilbündnis soll weiter wachsen

Das Ziel des Textilbündnisses muss sein, dass weitere Unternehmen beitreten. Der gemeinsame Ansatz der Allianz stellt bereits heute die Weichen für einen fairen Wettbewerb und nachhaltige Lieferketten. Zu dem Textilbündnis gehören unter anderem bekannte Textilhändler wie C&A, Otto, H&M und KiK, aber auch Lebensmittelhändler wie ALDI, Rewe, Edeka, Lidl und Textilhersteller wie Esprit, s. Oliver und Gerry Weber.

 

Hier geht es zurück zum Newsletter und den anderen Beiträgen.