Seitdem das neue Energielabel am 1. März 2021 eingeführt wurde, ist der Informationsbedarf groß. Die geänderte Kennzeichnung ist natürlich sinnvoll, da das alte Schema für VerbraucherInnen "nicht mehr transparent" gewesen sei, sagte HDE-Geschäftsführerin Antje Gerstein der Deutschen Presse-Agentur. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat das neue Energielabel begrüßt und den Einführungsprozess insbesondere auch im Rahmen der europäischen Initiative Label2020 engagiert unterstützt.

Was ändert sich für den Einzelhandel?

Alle Händler, die in Deutschland Elektrogeräte anbieten, müssen ihre Geräte auf die neue Effizienzskala von A bis G umstellen. Das betrifft etwa Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, elektronische Displays und Fernsehgeräte. Ab September 2021 sollen dann auch Lichtquellen dazukommen. Die alten Klassen A+ bis A+++ werden entfernt. Nach HDE-Angaben sind in Deutschland neben Elektrofachmärkten auch alle Baumärkte und viele Lebensmittelhändler sowie Discounter von der Umstellung betroffen.

Das neue Effizienz-Label, das auf die Umsetzung einer EU-Richtlinie zurückgeht, soll Verbrauchern künftig einen besseren Überblick über die Energieverbräuche eines Gerätes bieten. Schätzungen der Europäischen Kommission besagen, dass bis 2030 bis zu 38TWh/Jahr eingespart werden können. Das ist das Äquivalent zum jährlichen Stromverbrauch in Ungarn.

Energielabel fördert Nachfrage nach effizienten Produkten

Die EU-Energielabel für Produkte spielen seit mehr als 20 Jahren eine wichtige Rolle für Innovationen und positive Marktentwicklungen für energieeffiziente Produkte. Das Label förderte innovative Entwicklungen von Herstellern und die Nachfrage nach effizienten Produkten von Verbraucher*innen und Facheinkäufer*innen.

Je nach Produkt, zeigt das Label nicht nur den Stromverbrauch, sondern über neue Piktogramme auch andere nicht-energierelevanten Informationen, um den VerbraucherInnen die Möglichkeit zu geben das gewünschte Produkt mit anderen zu vergleichen und so eine informierte Kaufentscheidung zu treffen. Beispiele für weitere Informationen wären: Wasserverbrauch pro Waschgang, Speicherkapazität, Geräuschemission, etc.

Eine weitere neue Eigenschaft ist ein QR-Code, den VerbraucherInnen mit einem regulären Smartphone scannen können und dadurch zusätzliche, nicht-werbliche Informationen erhalten. Diese Informationen werden von Herstellern in die EPREL EU-Datenbank eingepflegt. Dies dient dazu, die BürgerInnen aufzuklären und Informationen bereitzustellen.

HDE engagiert im EU-Projekt „Label 2020“

Das Projekt „Label 2020“ hat den reibungslosen Übergang zu den neuen Energieeffizienzklassen sichergestellt. Der HDE hat das Projekt von Anfang an unterstützt und die Informationsvermittlung an den deutschen Einzelhandel vorangetrieben. Hierbei ging es insbesondere um ein korrektes Labeling in den Handelsunternehmen sowie den Einsatz des Energielabels am Point of Sale und im Onlinehandel. Das Projekt startete im Juni 2019 und läuft bis Januar 2023. Die Österreichische Energieagentur koordiniert das Projekt gemeinsam mit Partnern in 14 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien.

e-Learning für Hersteller und Händler

Das Label2020 e-Learning unterstützt Mitarbeiter des Handels dabei das neue EU-Energielabel erklären zu können, auftretende Fragen zu beantworten und das erlernte Wissen in Verkaufsgesprächen einzusetzen.

Insbesondere vermittelt es …

  • ... was mit dem neuen Label im Allgemeinen und für jede Produktgruppe im Besonderen anders ist.
  • ... wann die alten Labels ersetzt werden müssen.
  • ... was Ihre Kunden über das Label fragen könnten und die passenden Antworten dazu.
  • ... die Vorteile des neuen Labels und wie sie Ihren Kunden vermitteln werden können.

Um Händler bei der Einführung der neuen EU-Energielabel zu unterstützen ist das e-Learning auch in den Formaten SCORM 1.2 und SCORM 2004 erhältlich. Bei Interesse an dem e-Learning als SCORM-Variante senden Sie bitte eine E-Mail an: peter@HDE.de.

Es wurden auch zahlreiche Hilfsmittel erstellt, die wir nachfolgend zum kostenlosen Download zur Verfügung stellen.

Downloads

Leitfaden für Händler: Der LABEL2020-Leitfaden für Händler bietet unterstützende Informationen für die Einführung der neuen Etiketten in Geschäften und Online-Shops.

Leitfaden für Onlinehändler: Dieser Leitfaden gibt Onlinehändlern eine Übersicht über den Umgang mit dem alten und dem neuen Energielabel im Onlinehandel.

Informationsflyer zum doppelten Energielabel: Dieser Flyer schildert den Umgang mit dem alten und dem neuen Energielabel im Handel, explizit auch in der Übergangszeit von November 2020 bis März 2021. Hersteller können den Flyer Händlern zur Verfügung stellen und Händler können damit ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren.

Sticker Double Labeling

Webbanner für Onlineshops

Geben Sie Ihrer Kundschaft weitere Informationen über das Energielabel durch die Verwendung von Webbannern in Ihrem Online-Shop. Durch einen Klick auf den Webbanner kann sich Ihre Kundschaft auf der Label2020-Webseite mehr Informationen über die neuen Energielabel besorgen. Wir bieten die kostenlosen Webbanner in den folgenden Größen an: Full Banner, Medium Rectangle, Half Page Ad, Skyscraper, Billboard. Die Webbanner gibt es in den folgenden Dateiformaten: Power Point, InDesign, pdf.

Wenn Sie die Webbanner verwenden wollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit der gewünschten Größe und Dateiformat des Webbanners an Benjamin Peter: peter@hde.de.

Energielabel für Haushaltsgeräte beeinflussen Kaufentscheidung

Wie wichtig eine breite und fundierte Informationsvermittlung beim Energielabel für die VerbraucherInnen ist, zeigt eine aktuelle Befragung des Konsumforschungsunternehmens GfK in Nürnberg. Laut der Studie achtet ein Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf eines neuen Haushaltsgeräts auf Energielabel. Wie die neue EU-Kennzeichung allerdings funktioniert, haben viele noch nicht verstanden. In der GfK-Befragung gaben zwar 77 Prozent an, von der neuen Kennzeichnung gehört zu haben, aber nur 45 Prozent hatten sie verstanden.

82 Prozent der Befragten an, dass Energielabels ihren Kauf beeinflussen, 70 Prozent gaben an, dass die Energieeffizienz sogar ausschlaggebend beim Shopping ist. Die VerbraucherInnen wollen das Energielabel nutzen, um, Stromkosten zu sparen. Jede/r zweite Befragte möchte das Label nutzen, um umweltfreundliche Kaufentscheidungen zu treffen.