Es gibt viele Möglichkeiten, Kosten zu sparen und das Klima zu schützen: Die Leitfäden und Checklisten der Klimaschutzoffensive unterstützen Kaufleute dabei, ihren Strom- und Energieverbrauch zu senken. Händler*innen können auch ihre Mobilität nachhaltig ausrichten und Kund*innen motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.
Auch Nahrungsmittel sind ein wertvolles Gut, dass nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch aus ethischer Perspektive einen verantwortungsbewussten Umgang erfordert: Bei der Produktion von Lebensmitteln werden wertvolle Ressourcen verbraucht und klimaschädliche CO2-Emissionen verursacht.
Deshalb gehen Einzelhändler*innen mit Lebensmitteln auch sorgsam um: Die Verlustquote im deutschen Lebensmittelhandel ist gering und beträgt über alle Warengruppen im Durchschnitt nur ein Prozent des Nettowarenwertes. Die meisten Lebensmittelabfälle entstehen in privaten Haushalten.
Neben dem bewussten Umgang mit Lebensmitteln steht die Lebensmittelsicherheit steht für den Einzelhandel an erster Stelle: Händler*innen tragen die Primärverantwortung und begründen mit einem sorgsamen Umgang dieser sensiblen Ware auch das Vertrauensverhältnis zum Kunden. Heute erwarten Kund*innen ein vielfältiges und jederzeit verfügbares Angebot einwandfreier und sicherer Lebensmittel – und dies bis zum Ende des Tages. Viele Frischwaren sind am nächsten Tag nicht mehr verkaufsfähig, daher sind Verluste nicht gänzlich vermeidbar.
In diesem Beitrag skizzieren wir Handlungsempfehlungen für den Lebensmitteleinzelhandel, mit denen Kaufleute nicht nur mehr Lebensmittel verkaufen können, sondern auch weniger davon wegwerfen müssen. Unsere Handlungsempfehlungen mit zahlreichen, weiteren Tipps stehen Ihnen als PDF-Download zur Verfügung.
Auf die richtige Menge kommt es an
Je mehr von der bestellten Ware verkauft wird, desto besser. Der Bedarf sollte daher so gründlich und vorausschauend wie möglich geplant werden. Bestellmengen können fortlaufend durch ein optimiertes Warenwirtschaftssystem aktuell gehalten werden. Mit den richtigen Artikeln im Markt, erhöhen Händler*innen auch die Umschlaggeschwindigkeit der Produkte. Gleichzeitig verringert sich die Verderbquote und der Frischegrad des Sortiments wird gesteigert.
Kleinere Bestellmengen, kürzere Bestellrhythmen, kurze Lieferwege sowie regionale Erzeugnisse ermöglichen ein konstantes Angebot an Fischware. Das gefällt auch immer mehr Kund*innen.
Sonderaktionen und Preisreduzierungen
Da Sie Ihre Waren regelmäßig auf ihre Qualität prüfen, zum Beispiel auf Aussehen und Beschaffenheit, können in diesem Arbeitsschritt die Regale auch nach MHD-Restlaufzeiten bestückt und gepflegt werden. Dadurch können Sie frühzeitig Maßnahmen ergreifen, verderbsgefährdete Produkte zu verkaufen. Preisreduktionen kennzeichnen Sie am besten durch:
- auffällige Preisreduzierungen (rotes Etikett)
- Sonderaktionen im Geschäft
- gesonderte Platzierung
Gutes tun: Spenden für karitative Einrichtungen
Wenn bald oder bereits abgelaufene Produkte nicht mehr verkauft werden sollen, können diese an karitative Organisationen wie die Tafeln abgegeben werden. Da immer mehr Tafelorganisationen über Kühlfahrzeuge verfügen, hat sich die Abgabemenge von Frischeprodukten erhöht. Was bei Lebensmittelspenden zu beachten ist, erklärt ein Leitfaden des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: https://bit.ly/2QpO0uX.
Bundesweit gibt es 930 Tafeln oder ähnliche lokalen Organisationen, die Lebensmittelspenden annehmen: www.tafel.de.