Die Initiative Klimaneutralität im Handel des EHI Retail Institutes hat Handlungsempfehlungen zum Klimaschutzmanagement im Einzelhandel veröffentlicht. Zur Initiative gehört neben Unternehmen wie Viessmann , Microsoft und Umdasch u. a. auch die Beratungsagentur Climate Partner und die Klimaschutzoffensive des Handels. In der Veröffentlichung weist das EHI darauf hin, dass Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz wählen sollten, bei dem Klimaschutzmaßnahmen in die Unternehmensstrategie- und struktur verankert werden sollten. „Bei der sogenannten Inside-Out-Perspektive kann eine langfristige und übergreifende Planung gesteuert und Verantwortung für die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf das Klima übernommen werden. Zudem sollten die Risiken durch klimatische Veränderungen im Blick behalten werden (Outside-in Perspektive),“ erklärt Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereich Klima und Energie im EHI. In der Publikation sind die wichtigen Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität beschrieben. Die unterschiedlichen Maßnahmen sind in Handlungsfelder strukturiert, darunter Klimastrategie und Klimabilanz, Standort und Flächennutzung, Bau und Ladenbau, technische Anlagen sowie Digitalisierung. Außerdem werden die sogenannten Science Based Targets erklärt und am Beispiel des Unternehmens Viessmann genauer erläutert.

Von Klimabilanzierung zur Klimaneutralität

Ausgangspunkt der Klimaneutralstellung von Unternehmen ist die Klimabilanzierung, bei der die Höhe der verursachten Treibhausgasemissionen ermittelt wird. Die Standortempfehlungen betrachten die Erreichbarkeit von Filialen. Schließlich ist auch die Anfahrt der Kund:innen klimarelevant. Beim Bau und der Ladeneinrichtung können sich ressourcenschonende, kreislauffähige Materialen und Refurbishment positiv auf die Klimabilanz auswirken. Auch über das Sortiment können Händler:innen den Konsum nachhaltiger gestalten, etwa über Produkte aus Kreislaufwirtschaft, Reparaturmöglichkeiten oder Circular-Design-Konzepte zum Upcycling von Produkten.

Auch bei den technischen Anlagen liegt viel Einsparpotenzial. Den Energieverbrauch reduzieren und zugleich die Eigenenergieversorgung erhöhen sind hier wichtige Schritte, die die Unternehmen unabhängiger machen und ihnen helfen, Kosten zu reduzieren und zugleich Treibhausgasemissionen zu senken. Unterschiedliche Kombinationen von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und ggf. Eisspeichern sind hier denkbar. Auch für die Bereiche Digitalisierung, Beleuchtung, Lieferketten, Transport und Mobilität spricht die Initiative Handlungsempfehlungen aus.

 

Die Handlungsempfehlungen sind für EHI-Mitglieder kostenlos erhältlich.

 EHI-Handlungsempfehlungen Klimaneutralität im Handel 2023