Die Tage fossiler Heizsysteme sind gezählt. Daher ist es wichtig, sich mit Alternativen zu beschäftigen und dabei nicht nur die Anschaffungs-, sondern auch die Betriebskosten – also die steigenden CO2- und Energiepreise bei Bestandssystemen – in den Blick zu nehmen. „Wenn Heizungssysteme aus dem Jahr 2010 oder älter sind, könnte/sollte über eine Umstellung/Ergänzung nachgedacht werden, zumal aktuell die Förderungen attraktiv sind“, sagt die selbstständige Energieberaterin Carolina Kreuz, die u. a. selbst Anlagenmechanikerin und staatlich geprüfte Technikerin ist sowie eine Weiterbildung zur Fachkraft Wärmepumpe absolviert hat.
Bis zu einem Drittel Kosten-Ersparnis
Jürgen Hohnen, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, das auf Energiesparlösungen sowie stromproduzierende Heizungssysteme und erneuerbare Energien spezialisiert ist, sieht das ähnlich und fügt als Richtwert hinzu: „Sollte der Verbrauch höher als 150 kWh pro Quadratmeter Nutzfläche sein, kann eine neue Heizung interessantes Einsparpotenzial bieten. Die Kosten für die Umrüstung amortisieren sich oftmals schon nach wenigen Jahren. Der positive Effekt für das Klima kommt hinzu. Im Durchschnitt können nach dem Umbau Einsparungen beim Betrieb der Heizung in Höhe von zehn bis 30 Prozent erzielt werden. Beim Betrieb einer Wärmepumpe, die mit Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage betrieben wird, kann die Ersparnis nochmals deutlicher ausfallen.“ Auch der Grad an Autarkie ist dann noch höher.
Natürlich kosten auch neue Geräte in der Herstellung Energie und verbrauchen vielfältige Ressourcen, ein Aspekt der mitberücksichtigt werden sollte und nach Ansicht mancher Experten noch zu wenig beachtet wird. Gesamtbilanzen müssen stimmen.
Heizungs-Varianten gegenüberstellen
Es empfiehlt sich, die Wirtschaftlichkeit und CO2-Bilanz verschiedener Heizsysteme (wie Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk, Brennwertkessel, Solarthermie, Pelletheizung etc.) gegenüberzustellen, also Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten, Fördermöglichkeiten etc. miteinander zu vergleichen. Jan Wollesen, Channel Manager Retail & Logistics bei Viessmann Deutschland, rät zudem: „Händler sollten sich im Hinblick auf die bevorstehende kommunale Wärmeplanung vor der Entscheidung für ein bestimmtes Heizsystem informieren, ob ggf. ein Nah- oder Fernwärmenetz geplant ist, an das das Gebäude angeschlossen werden könnte.“
Fakt aber ist: Wärmepumpen sind, insbesondere wenn sie mit Grünstrom und natürlichen Kältemitteln betrieben werden, eine klimafreundliche und – bei richtigem Einsatz – besonders effiziente Möglichkeit, Gebäude zu heizen. Ohne Ruß, Schornstein und Brennstofflager.
Förderungsmöglichkeiten für Wärmepumpen in Einzelhandelsobjekten
Aktuell (Stand Mai 2024) gibt es attraktive Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen. Hervorzuheben ist die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Es stehen Förderungen für Einzelmaßnahmen, für die Sanierung zu Effizienzgebäuden oder für den klimafreundlichen Neubau zur Verfügung.
Für den Austausch alter, fossiler Heizungen als Einzelmaßnahme gibt es eine Grundförderung von 30 Prozent Investitionszuschuss für alle Antragstellergruppen. Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen, ist zudem ein Effizienz-Bonus von zusätzlich fünf Prozent erhältlich. Die Antragstellung erfolgt über die KfW. Es empfiehlt sich, zu prüfen, ob der Förderantrag vor der Auftragsvergabe gestellt werden muss.
Übrigens wird teils auch der Tausch einer bestehenden gegen eine neue Wärmepumpe gefördert, da sich die Technologie hinsichtlich Effizienz und Komfort in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt hat.
Weitere Informationen zur Förderung finden Sie hier:
Förderdatenbank der Klimaschutzoffensive