Wärmepumpen in Neubauimmobilien von Einzelhandelsobjekten

Im Neubau können Wärmepumpen von Anfang an in die Planung integriert werden. Sie erfüllen die zunehmend hohen gesetzlichen Anforderungen an Energieeffizienz sowie Klimaschutz und kommen daher inzwischen überwiegend zum Einsatz. „Betreiber profitieren von einer hohen Wertstabilität der Immobilien und geringen Betriebskosten“, unterstreicht Jan Wollesen, Channel Manager Retail & Logistics bei Viessmann Deutschland.

Wärmepumpen in Bestandsimmobilien von Einzelhandelsobjekten

„Bei Bestandsimmobilien sind die Anforderungen mitunter komplex: Für einige Gebäude kommt die Wärmepumpe aus verschiedenen Gründen nicht in Frage beziehungsweise sie wäre zu teuer in der Umsetzung. Somit gilt es, zunächst die Beratung eines Experten in Anspruch zu nehmen und eine Bestandsanalyse des Gebäudes durchzuführen“, empfiehlt Jürgen Hohnen, Geschäftsführer des Installationsbetriebs Jürgen Hohnen Wärme – Wasser – Umwelt.

Hier finden Sie mögliche Experten: https://www.hde-klimaschutzoffensive.de/de/energieberatung

Vielfach erweisen sich Wärmepumpen jedoch auch in Bestandsimmobilien als erste Wahl und können eine bestehende Heizung ersetzen bzw. ergänzen – und so den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen senken. 

Wärmepumpen in kleinen Einzelhandelsimmobilien

„Kleine Handelsimmobilien profitieren besonders von der hohen Effizienz und Zuverlässigkeit von Wärmepumpen“, meint Jan Wollesen, Viessmann. Es können sowohl kompakte Geräte mit integriertem Speicher als auch modulare Systeme mit separatem Speicher gewählt werden. Energieberaterin Carolina Kreuz plädiert ganz klar für Variante zwei, konkret „die Aufschaltung mit Fühlerelementen oder Zeitprogrammen auf Pufferspeicher mit Frischwasserstationen“. Pufferspeicher sind isolierte Heizwassertanks, die überschüssige Wärme speichern und Temperaturschwankungen ausgleichen. Carolina Kreuz‘ Begründung gegen integrierte Speicher: „Trinkwasserspeicher senken massiv die Effizienz, da sie hochgeheizt werden müssen und damit der möglichst niedrigen Vorlauftemperatur entgegenwirken.“  Kleine Ladenlokale verfügen mitunter lediglich über ein Handwaschbecken. „In diesem Fall genügt möglicherweise auch ein separater Elektroboiler“, so Carolina Kreuz pragmatisch.

Optimal für kleinflächige Betriebstypen beziehungsweise Gebäude mit einem geringen Wärmebedarf eignen sich Luft-Luft-Wärmepumpen, so Dirk Sager, Senior Specialist Key Account bei DAIKIN.

 

HDE-Klimaschutzoffensive Viessmann
Viessmann-Projekt Penny in Kolin/Tschechien mit integralem Ansatz: Hier übernimmt die Wärmepumpe die komplette Versorgung der Kältetechnik sowie die fossilfreie Beheizung und Klimatisierung des Gebäudes. Foto: Viessmann Kühlsysteme GmbH

Wärmepumpen in großflächigen Einzelhandelsimmobilien

Wärmepumpen können auch hohe Leistung erbringen, also große Mengen an Wärme und Kälte bereitstellen, die für großflächige Handelsimmobilien erforderlich ist. Zum einen gibt es Hochleistungswärmepumpen, zum anderen lassen sich mehrere Wärmepumpen in einer Kaskade schalten, um die Leistung flexibel an den jeweiligen Wärme- und Kühlbedarf und dessen Schwankungen anzupassen. Einzelne Wärmepumpen können zu- oder abgeschaltet werden.

Großflächen-Handelsimmobilien können auch besonders von der Nutzung verschiedener Wärmequellen in Kombination profitieren, wie zum Beispiel Erdwärme, Grundwasser, Eis, Solarthermie oder Abwärme aus industriellen Prozessen.

Wärmepumpen im Lebensmitteleinzelhandel

Ein Fünftel des Energieverbrauchs entfällt im Lebensmittelhandel auf die Wärmeenergie. Noch relevanter aber ist der hohe Bedarf an Kühlung für die Lagerung und Präsentation von Lebensmitteln. Hier bieten sich demnach Wärmepumpen an, die sowohl heizen als auch kühlen können. „Im Lebensmittelhandel können Wärmepumpen nicht nur für die Raumheizung und -kühlung, sondern auch für die Kühlung von Lebensmitteln genutzt werden. Dabei kann die Abwärme aus der Gewerbekälte als Wärmequelle für die Wärmepumpe dienen, was den Gesamtenergieverbrauch deutlich reduziert“, macht Jan Wollesen, Viessmann, aufmerksam und ergänzt: „Eine besonders hohe Effizienz ergibt sich, wenn eine ganzheitliche Lösung realisiert wird, also verschiedene Energieströme kombiniert werden: Wärmepumpen mit Gewerbekälte, Beheizung und Klimatisierung. Weitere Effizienzhebel ergeben sich durch die Integration eines optionalen Eis-Energiespeichers. Im Eis-Energiespeicher wird Energie aus Luft, Sonneneinstrahlung sowie Erdwärme gespeichert, die der Wärmepumpe als Wärmequelle zur Verfügung steht. Zugleich kann der Eisspeicher als Wärmesenke und somit zur Kühlung der Kühlregale und -zellen genutzt werden.“

 

HDE-Klimaschutzoffensive Wärmepumpe Viessmann Kühlsysteme GmbH
Viessmann-Projekt Penny in Kolin/Tschechien mit integralem Ansatz: Hier übernimmt die Wärmepumpe die komplette Versorgung der Kältetechnik sowie die fossilfreie Beheizung und Klimatisierung des Gebäudes. Foto: Viessmann Kühlsysteme GmbH

Wärmepumpen im Non-Food-Einzelhandel

Bekleidungsgeschäfte, Möbelhäuser oder Elektronikmärkte haben gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel einen geringeren Bedarf an Kühlung und einen höheren an Raumheizung und Warmwasseraufbereitung. Rund ein Drittel des Energieverbrauchs entfällt auf die Wärmeenergie. Dennoch könnte es sich auch hier lohnen, sich für Wärmepumpen zu entscheiden, die alles bedienen. „Durch gestiegene Außentemperaturen im Zuge des Klimawandels nehmen gerade in diesem Segment auch die Anforderungen an eine Klimatisierung der Verkaufsfläche zu, die möglichst energieeffizient und klimafreundlich umgesetzt werden sollte“, gibt Jan Wollesen zu bedenken. Entsprechend ausgestattete Wärmepumpen können auch hocheffizient für Kühlung sorgen. In Kombination mit einem optionalen Eis-Energiespeicher kann zudem auch hier die Energie saisonal gespeichert und verfügbar gemacht werden.