Modehaus Heikorn, Singen
Mehr Licht, mehr Umsatz, weniger Energiekosten – wie das geht, zeigt eindrucksvoll das Singener Modehaus Heikorn an der deutsch-schweizerischen Grenze. Vor mittlerweile über 50 Jahren wurde das Modehaus von Helga und Heinz Kornmayer gegründet. Damals starteten die beiden Unternehmer ihr Bekleidungsgeschäft mit einer Verkaufsfläche von gerade mal 150 Quadratmetern. Heute wird das Modehaus in zweiter Generation von Bettina und Thomas Kornmayer geleitet und bietet seinen Kund:innen auf 5.000 Quadratmetern Top-Marken und die neuesten Mode-Trends im mittleren und gehobenen Preissegment.
Damals wie heute stehen die Liebe zur Mode und das großartige Miteinander der etwa 50 Beschäftigten im Vordergrund. Aber auch das Thema Klimaschutz liegt den Inhabern Bettina und Thomas Kornmayer besonders am Herzen. „Unsere Grenzregion zur Schweiz zeichnet sich vor allem durch seine schöne Natur aus. Als Unternehmer möchten wir mit unseren Energiesparmaßnahmen nicht nur Energiekosten senken, sondern auch einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Das konnten wir mit dem neuen Lichtkonzept umsetzen“, erklärt Thomas Kornmayer.
Dank neuer Beleuchtung: Fast 60% Energieeinsparung und 138t weniger CO2
Ein Großteil der Stromkosten im Einzelhandel geht auf das Konto der Beleuchtung. Im Non-Food-Bereich sind es mehr als die Hälfte. „Das Modehaus Heikorn in Singen ist ein weiterer Beleg dafür, dass man gerade beim Thema Beleuchtung mit relativ geringem Einsatz eine große Wirkung erzielen kann. Die Zahlen sprechen da eine deutliche Sprache“, so die Projektleiterin der Klimaschutzoffensive des Handels, Jelena Nikolic.
Insgesamt wurden 1.850 alte Leuchtmittel durch moderne LED-Lampen ersetzt. Durch das neue Lichtkonzept konnte über die Hälfte des jährlichen Energieverbrauchs eingespart werden. Auch wirtschaftlich haben sich die Maßnahmen gelohnt. 97.199 Euro weniger Energiekosten jährlich stehen bei dem Singener Unternehmen zu Buche. Nach etwas mehr als drei Jahren haben sich die Investitionen bereits amortisiert. Neben der enormen Kostensenkung werden zudem 138 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
„Die größte Herausforderung bei der Umstellung der Beleuchtung im Modehaus Heikorn war, dass diese störungsfrei im laufenden Betrieb des Modegeschäfts erfolgen musste. Die Kund:innen sollten bei ihrem Einkaufserlebnis nicht eingeschränkt werden. Sicherheit und Sauberkeit standen da an erster Stelle. Mit einem aufwändigen Lieferungs- und Entsorgungsmanagement ist uns das gelungen“, sagt Lichtplaner Aaron Mauff von der Firma PRAML, die das neue Lichtkonzept umgesetzt hat.
Verbesserte Warenpräsentation, angenehmes Raumklima
Energieeffizientes Licht spart aber nicht nur Energiekosten und schon die Umwelt. Ein innovatives Beleuchtungskonzept verbessert auch die Warenpräsentation. Design, Farben und Kontraste kommen besser zur Geltung und setzen die Produkte gekonnt in Szene. Lichtfaktoren steuern außerdem dynamisch die Kundenstimmung. Die neue Beleuchtung spart aber nicht nur enorm viel Energie ein: Auch Oberflächen und Waren werden dank der LED-Lichttechnik geschont, etwa dem Ausbleichen von Kleidungsstücken. Auch das Raumklima lässt sich durch den Austausch der Beleuchtung verbessern. Während ältere Leuchtmittel den Verkaufsraum zusätzlich aufheizen, geben beispielweise LED-Lampen nur wenig Wärme ab.
5 Euro Gutschein für mehrfache Nutzung der neuen Papiertüten
Auch beim Thema Einkaufstüten gehen die Singener einen innovativen Weg. Nicht nur, dass das Unternehmen längst auf Papiertüten umgestellt hat. Mit einem aufgedruckten Gutschein sollen die Kund:innen dazu animiert werden, ihre Papiertüte mehrfach zu verwenden. Bringen diese ihre Tüte beim nächsten Einkauf wieder mit, erhalten sie ab einem Einkauf von 50 Euro gleich 5 Euro Rabatt. „Es nützt nicht sonderlich viel, wenn wir von Plastiktüten auf Papiertüten umstellen, diese aber nach dem ersten Gebrauch im Müll landen. Deswegen kamen wir auf die Idee mit den Gutscheinen. Wir sind das erste Unternehmen in unserer Region, die das so machen und es wird von unseren Kundinnen und Kunden sehr gut angenommen“, sagt Thomas Kornmayer.