Hitzewellen: Weniger Kauflust und sinkende Umsätze

Steigende Temperaturen und Hitzesommer treten in Deutschland immer häufiger auf. Doch es gibt zahlreiche Maßnahmen, die Handelsunternehmen ergreifen können, um sich klimatisch anzupassen.

Bereits heute ist für Deutschland eine Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperatur um 1,6°C zu verzeichnen (DWD). Die Anzahl der sog. „heißen Tage“, Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 30°C, hat sich auf durchschnittlich neun Tage pro Jahr verdreifacht. Mit steigenden Temperaturen sinken die Kauflust und damit die Umsätze. Bei großer Hitze ist zudem mit steigenden Energiekosten zu rechnen, da eine stärkere Klimatisierung der Verkaufsflächen notwendig wird.

Auf der technischen Ebene lassen sich bereits mit wenigen Schritten Maßnahmen implementieren:

  • Analyse des Innenklimas: Wo wird auf der Verkaufsfläche am meisten Wärme produziert?
  • Einführung eines Energiemanagementsystems zur Steuerung der Kühllast durch Nutzung von Kälte- und Wärmespeichern,
  • optimierte Positionierung von Kühl- und Gefrieranlagen,
  • Installation von Sensorik-Systemen zur effizienten Beleuchtung und Klimatisierung,
  • Abtransport warmer Luft über gezielte Nachlüftung während hitzeintensiver Perioden,
  • Betonkernaktivierung bei Neubauten zur Regulierung der Wärme- und Kälteabgabe an die Raumluft.

Durch die verstärkte Sonneneinstrahlung müssen Einzelhandelsgebäude klimatisch angepasst werden, um ein übermäßiges Aufheizen zu verhindern:

  • Anbringen von Verschattungselementen zur Reduktion von Sonneneinstrahlung (Jalousien, Sonnenschutzfolien oder -verglasung, Rollläden, etc.),
  • Verwendung von „Cool Roofs“, um die Energie- und Klimaeffizienz zu optimieren. Als „Cool Roofs“ werden Dächer bezeichnet, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und der verwendeten Materialien Sonnenlicht reflektieren und überschüssige Wärme abgeben. 
  • Einsatz von Materialien mit möglichst geringer Erwärmung und die Verwendung heller Farben (Albedo-Effekt),
  • Erneuerung der Parkflächen mit Baustoffen, die den Effekten einer Überhitzung entgegenwirken,
  • Fassadenbegrünung zur Regulierung des Mikroklimas und zur Dämmung des darunterliegenden Gebäudes,
  • begrünte Innenwände für ein angenehmeres Raumklima (Luftbefeuchtung, Sauerstoffproduktion).